Bevölkerungs- und Familienstrukturen
Wandel der Familie
- Veränderung der Paarbeziehung
- Veränderung der Einstellung zu Kindern
- Veränderung der Rollenteilung
- Veränderung der „Familienlandschaft“
Veränderung der Paarbeziehung
Im Laufe des letzten Jahrhunderts haben sich Partnerschaftsbeziehungen und hier vor allem deren Grundlagen deutlich verändert. Hauptsinn einer Beziehung ist nunmehr eine optimale emotionale Beziehung, die um ihrer selbst Willen gegründet und aufrechterhalten wird. Paarbeziehungen sind oft durch hohe Ansprüche an ihre Qualität geprägt. Beziehungs- und damit auch Familienzusammenhalt muss immer wieder durch eigenes Bemühen hergestellt und verhandelt werden.Geringere Heiratsneigung, höhere Scheidungsrate
Seit 1965 geht in der Bundesrepublik die Heiratsneigung zurück und gleichzeitig steigen die Scheidungsziffern. Die Heiratsquoten (Eheschließungen je 1.000 Einwohner/innen) haben sich seit 1960 halbiert (1960: 9,5; 2009: 4,6), die Scheidungsquoten (Ehescheidungen je 1.000 Einwohner/innen) sind dagegen auf mehr als das doppelte gestiegen (1960: 1,0; 2009: 2,3). Im Jahr 2009 wurden pro 1.000 Einwohner/innen 4,6 Ehen geschlossen und 2,3 Ehen geschieden.
Neue Partnerschafts- und Familienmodelle
Weiterführende Informationen
Veränderung der Einstellung zu Kindern
Die Veränderungen in der Eltern-Kind-Beziehung sind ebenfalls durch eine zunehmende Emotionalisierung zu charakterisieren. Moderne Verhütungsmöglichkeiten und die Entkoppelung von Sexualität und Fortpflanzung machen die Entscheidung für Kinder immer mehr zu einer bewusst getroffenen und freiwilligen Entscheidung.Erwartungen an elterliche Leistungen
Mit dieser Entscheidung verbunden ist in aller Regel auch die langfristige Sorge für das Kind und für optimale Entwicklungsvoraussetzungen („verantwortete Elternschaft“). Auch diese gestiegenen Erwartungen an elterliche Leistungen können als Hintergrund des demografischen Wandels gesehen werden.
Häufige Kinderlosigkeit
Weiterführende Informationen
Veränderung der Rollenteilung
Deutliche Veränderungen haben hinsichtlich der Erwerbsbeteiligung von Müttern stattgefunden. Im Vergleich zu früheren Generationen treten die Frauen später in das Berufsleben ein, dafür bleiben sie aber häufiger erwerbstätig bzw. unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit kürzer. 2008 waren in Deutschland rund sechs von zehn Frauen mit minderjährigen Kindern unter 15 Jahren erwerbstätig. Bei den Vätern waren lediglich rund zehn Prozent nicht erwerbstätig. In den letzten Jahren hat vor allem die Erwerbstätigkeit von Frauen mit Kindern im Vorschulalter zugenommen, und über einen längeren Zeitraum hinweg ist eine generelle Zunahme der Teilzeittätigkeit von Müttern – unabhängig vom Alter der Kinder – festzustellen.Unterschiede Ost-/Westdeutschland
Gravierende Unterschiede gibt es zwischen den alten und den neuen Bundesländern. Auf Grund einer stärkeren
Weiterführende Informationen
Veränderung der „Familienlandschaft“
Die Familienlandschaft ist insgesamt vielfältiger geworden (Pluralisierung). Es zeigt sich, dass die traditionelle bürgerliche „Ernährer-Familie“ mit ihrer eindeutigen geschlechtsspezifischen Rollenaufteilung ihre Monopolstellung verloren hat.Polarisierung von Lebensformen
Insgesamt ist davon auszugehen, dass Familie – auch wenn sie weiterhin zu den wichtigsten
Weiterführende Informationen
Erstellungsdatum: 25.09.2007, letzte Aktualisierung am 25.03.2013