Strategische Instrumente
Familienunterstützende Dienstleistungen
- Zunehmender Bedarf
- Spektrum und Qualität von familienunterstützenden Dienstleistungen
- Ansatzpunkte für Kommunen
Zunehmender Bedarf
Der Familienalltag ist durch vielfältige Anforderungen geprägt, die miteinander vereinbart werden müssen. Laut desWeiterführende Informationen
Monitor Familienleben 2012 wünschen sich 73 Prozent der Eltern von Kindern unter 16 Jahren mehr Zeit für Familie. Sogar 88 Prozent der Vollzeit beschäftigten Mütter und 78 Prozent der Teilzeit berufstätigen Mütter, äußern diesen Wunsch. Solche Anforderungen entstehen nicht nur in der Kernfamilie, sondern auch aufgrund der häufig notwendigen Unterstützungsleistungen für die ältere Generation. Gerade für berufstätige Eltern mündet dies oft in Zeitstress oder gar Überforderung. Familienunterstützende Dienstleistungen können hier Entlastung bieten, indem sie einen Teil der Haushalts- und Familienarbeiten abdecken und dadurch auch mehr „Zeit für Familie“ schaffen.
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Vor dem Hintergrund der absehbaren demografischen Entwicklung wird sich der Bedarf nach familienunterstützenden Dienstleistungen sowohl für erwerbstätige Eltern als auch für ältere Menschen weiter erhöhen.
Spektrum und Qualität von familienunterstützenden Dienstleistungen
Möglichkeiten, durch Familienunterstützende Dienstleistungen Entlastungen zu schaffen sind zum Beispiel: Fahrdienste, Kinderbetreuung, Betreuung von Senioren und Kranken, Zubereitung von Mahlzeiten, Wäscheversorgung, Gartenpflege, Einkäufe, Unterstützung bei der Wohnungsreinigung, einfache Reparaturen und Instandsetzungsarbeiten. Voraussetzung für einen funktionierenden Markt haushaltsnaher Dienstleistungen sind jedoch Qualität, Flexibilität und Finanzierbarkeit der Dienste. Dabei ergeben sich deutliche Unterschiede: In der Stadt werden zum Beispiel andere Dienste benötigt als in ländlichen Regionen. Hier haben Faktoren wie die Erreichbarkeit, die Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs sowie Betreuungs- und Pflegeleistungen wegen der demografischen Strukturen eine größere Bedeutung. Der Markt der haushaltsnahen Dienste ist bislang schwer durchschaubar. Er wird in der Regel rein privat abgewickelt. Kontakte entstehen über Zeitungsinserate oder Mund-zu-Mund-Propaganda und die Beschäftigten bleiben ohne soziale Absicherung.
Ansatzpunkte für Kommunen
Kommunen können ihre Moderationsfunktion und ihre Kontakte zu Organisationen und Verbänden nutzen, um den Familien einen Überblick und detaillierte Informationen rund um das Thema „Haushaltsnahe Dienstleistungen“ zu geben. Mittels Broschüren oder einer Internetdarstellung über lokal oder regional vorhandene Möglichkeiten und deren Rahmenbedingungen, kann Transparenz geschaffen werden. Gegebenenfalls können auch unterstützend Hilfen vermittelt werden. Im Zusammenwirken mit anderen Akteuren besteht die Möglichkeit, neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze zu schaffen. Bestehende gemeinnützige und gewerbliche Angebote können in neue Modelle integriert, Lücken identifiziert und geschlossen werden.Weiterführende Informationen
Agenturen für bürgerschaftliches Engagement, Vereine, Stadtteilzentren, Lokale Bündnisse für Familie oder Mehrgenerationenhäuser sind mögliche Orte für die Sammlung, Bündelung und zielgruppengenaue Vermittlung von Informationen und Leistungen sowie für die Organisation qualifizierender Maßnahmen. Im Idealfall können alle Dienstleistungen über eine zentrale Stelle abgerufen werden. So erhalten Familien einen besseren Überblick über vorhandene Beratungsmöglichkeiten und werden so dabei unterstützt, ihren Alltag zu bewältigen.
Erstellungsdatum: 03.06.2009, letzte Aktualisierung am 16.05.2013