Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen

Rahmenbedingungen kommunaler Familienpolitik

Warum kommunale Familienpolitik?

Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Wandlungsprozesse haben sich familiale Strukturen erkennbar verändert. Gleichzeitig hat eine breite Diskussion um kinder- und familienfreundliche Leitbilder auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene eingesetzt.

 

Lebensbedingungen werden auf der lokalen Ebene erfahrbar

Wichtige Herausforderungen für Familien ergeben sich aus den Lebensbedingungen auf der lokalen Ebene. Hier, im unmittelbaren Lebensumfeld der Familien, entscheidet sich ganz konkret die Frage nach der Kinder- und Familienfreundlichkeit der Gesellschaft. Kommunale Familienpolitik wird sich künftig verstärkt daran messen lassen müssen, wie sie sich mit den veränderten Lebenssituationen und Lebensformen von Familien auseinandersetzt. Hierbei sollten Verwaltung und Politik auch die freien Träger, die Wirtschaft, Verbände und Initiativen mit einbeziehen. Eine bedarfsgerechte Familienpolitik sichert unter anderem die Standortqualität und die Entwicklungschancen der Kommunen.

 

Familien sind für Kommunen wichtig

Für viele Kommunen ist die Nachwuchssicherung ein wichtiges Thema. Hier geht es um die Entwicklung des Generationenverhältnisses, um die zukünftige Nutzung von Infrastruktureinrichtungen (Kindergärten, Schulen, Jugendfreizeitheime etc.), aber auch um das zukünftige Arbeitskräftepotential. Familien sind für Kommunen aber nicht nur wegen der Nachwuchssicherung wichtig. Schließlich sind Entwicklungspotentiale und Standortqualität der Kommunen auch grundsätzlich an familienfreundliche Lebensbedingungen vor Ort gebunden.

 

Kommunalpolitische Gesamtstrategie

Kinder- und Familienfreundlichkeit in der Kommune als Ziel familienpolitischer Aktivitäten und Angebote kann einerseits durch familiengerechtes Verwaltungshandeln, anderseits durch die Implementierung eines strategischen Managements für Familien in den Kommunen angestoßen werden. In diesem Sinne ist es erforderlich, eine kommunalpolitische Gesamtstrategie zu entwerfen, um die Entwicklung familienpolitischer Aktivitäten in der Kommune zu fördern, auszubauen und zu optimieren. Die Implementierung und Installation eines "Kommunalen Managements für Familien" auf der Steuerungsebene der Verwaltung ist eine solche kommunale Gesamtstrategie, um die Förderung kinder- und familienfreundlicher Strukturen entwicklungsorientiert in die kommunale Regelpraxis zu integrieren.

 

Kommunales Management für Familien

Ein Kommunales Management für Familien regt auf der Basis einer kommunalen Familienberichterstattung familienpolitische Dialoge in der Kommune an und verankert verbindliche kommunalpolitische Strukturen, in deren Mittelpunkt die Bedürfnisse und Interessen von Familien und ihren Mitgliedern gestellt werden.

 

Handeln und Vernetzen

Erfahrene Akteurinnen und Akteure vor Ort einzubinden und deren Wissen zu nutzen bzw. zu koordinieren sowie von Nachbarkommunen zu lernen, sind große Herausforderungen und zur gleichen Zeit große Chancen der kommunalen Familienpolitik. Werden hier praktikable Wege gefunden, lassen sich gemeinsam die Rahmenbedingungen für Familien verbessern.

 

Dialogischer Prozess

Ziel muss es sein, Unternehmen, Kirchengemeinden, Vereine, Verbände, Gewerkschaften, Kammern, soziale Organisationen und Familien als Akteure und zugleich Zielgruppe von Familienpolitik für einen dialogischen Prozess zu gewinnen. Hier sollen zentrale Themen, Interessen aber auch Schwierigkeiten in den Blick genommen werden, die Familien betreffen. Dabei geht es auch um die Erarbeitung einer erweiterten Sichtweise, die es ermöglicht, koordinierte und ressourcenorientierte Projekte beispielsweise zur Balance von Beruf und Familie, zur Kinderbetreuung, zur Familien- oder Altenhilfe weiterzuentwickeln.

Erstellungsdatum: 25.09.2007, letzte Aktualisierung am 27.07.2010
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