Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen

Handlungsbereiche

Erziehung, Bildung und Beratung

Kinder brauchen nicht nur eine angemessene Versorgung und kindgerechte Lebensbedingungen. Für ihre Entwicklung sind darüber hinaus die Erfahrung von Sicherheit und emotionaler Zuwendung sowie von neuen Anregungen und von Autonomie wichtig. Hierfür sind zunächst die Familien zuständig.
In den Familien finden schon früh wichtige Bildungsprozesse statt und hier werden von den Eltern die Weichen für die weitere Entwicklung des Kindes gestellt. Bei der Entwicklung dieser Kompetenzen können Eltern nachhaltig unterstützt werden. Hier ist das Engagement kommunaler Familienpolitik gefragt.

 

Familienbildungsangebote

Es gibt rund 150 Familienbildungsstätten in Nordrhein-Westfalen, die vom Land gefördert werden. Die Familienbildung unterstützt Familien bei der Gestaltung des Alltags und bei der Bewältigung sozialer

Weiterführende Informationen

Herausforderungen. Das Angebot umfasst eine Fülle verschiedener Themenfelder. Beispiele sind Stärkung der Elternkompetenz, Partnerschaft, Vorbereitung auf Geburt und Elternschaft, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Gesundheit, Haushalt, gesellschaftliche und politische Bildung.

Die Familienbildung bemüht sich verstärkt, auch Familien mit Zuwanderungsgeschichte und junge Familien aus bildungsfernen Schichten zu erreichen. Dazu kooperiert sie mit den Familienzentren und Elternverbänden oder Multiplikatoren aus dem Zuwanderungsbereich.

Besonders wirkungsvoll ist es für Eltern, voneinander zu lernen. Dies geschieht vor allem in sozialen Netzwerken wie etwa in Mütterzentren, Mehrgenerationenhäusern, Organisationen der Familienselbsthilfe und den Familienzentren.

 

Verständliche Informationen gefragt

Erziehung und Bildung findet aber keineswegs nur in Familien statt. Bereits für Kleinkinder gibt es Bildungsangebote und mit zunehmendem Alter wird die außerfamiliale Bildung und Erziehung immer wichtiger.

In den Kommunen werden vielfältige schulische und außerschulische Erziehungs- und Bildungsangebote bereitgestellt. Dieses komplexe

Weiterführende Informationen

Bildungs- und Erziehungssystem ist für Familien aus bildungsfernen Schichten nicht leicht zu überblicken. Gerade diesen Familien fällt es oft schwer, ihren Kindern die passenden Angebote zu erschließen. Hier sind übersichtliche und leicht verständliche Informationen gefragt.

Die Vermittlung von Sprachkompetenzen ist für Eltern und Kinder aus Familien mit Zuwanderungshintergrund von besonderer Bedeutung. Es ist wichtig, dass diese Angebote möglichst dort angesiedelt sind, wo die Menschen leben. Es ist außerdem wichtig, dass die unterschiedlichen Einrichtungen miteinander kooperieren.

 

Familienberatung

Die Familienberatung ist in Nordrhein-Westfalen gut ausgebaut. In allen Kreisen und kreisfreien Städten stehen zumeist mehrere Familienberatungsstellen zur Verfügung. Sie beraten die Familien in allen Erziehungs- und Beziehungsproblemen und leisten die am meisten beanspruchte Hilfe zur Erziehung.

Die Familienberatung erreicht die Familien zumeist frühzeitig, weil die Familien den unmittelbaren Zugang zu ihr haben und auf die Fachkompetenz der Berater und Beraterinnen vertrauen.
Inzwischen wird die Familienberatung auch von zugewanderten Familien mehr und mehr in Anspruch genommen. Die Familienberatung unternimmt große Anstrengungen sich interkulturell auszurichten.

Die Familienberatungsstellen sind vor vielfältige neue Herausforderungen gestellt:
  • Unterstützung der Jugendämter bei Gefährdung des Kindeswohls
  • Beratung von Eltern bei anstehenden Sorge- und Umgangsrechtentscheidungen
  • Unterstützung von Eltern, die mit der Erziehung massiv überfordert sind
  • Zusammenarbeit mit den Familienzentren

Die Kommunen sollten den Familien Informationen darüber bereitstellen, was die Familienberatung bei innerfamiliären Problemen, bei Erziehungsfragen und Problemen der Kinder und Jugendlichen z.B. im Zusammenhang mit schulischen Problemen oder Problemen des Sozialverhaltens für die Kinder, Jugendlichen und Eltern leisten kann. Wünschenswert wären auch leicht verständliche Informationen für Familien mit Zuwanderungsgeschichte in den entsprechenden Sprachen. Dabei ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Beratung kostenlos und vertraulich ist und dass die Familie, ohne beim Jugendamt zu fragen, unmittelbar zu der Beratungsstelle kommen kann.

Durch die Verankerung der Familienberatung in den Familienzentren wird jungen Familien und Familien mit Zuwanderungsgeschichte der Zugang zur Beratung erleichtert. Das dürfte die Nachfrage nach Beratung steigern.

 

Engagement der Kommunen gefragt

Für ein qualifiziertes und bedarfsgerechtes Erziehungs-, Bildungs- und Beratungsangebot ist das Engagement der Kommunen unabdingbar.

Fünf Merkmale eines solchen Dienstleistungsangebotes sind hervorzuheben:

  • Niedrigschwelligkeit: leichter Zugang für alle Familien
  • Nahraumorientierung: Ansetzen am Bedarf vor Ort und Stärkung sozialer Netzwerke
  • Interkulturelle Arbeit: Berücksichtigung der besonderen Situation und der Bedarfe von Familien mit Zuwanderungsgeschichte
  • Vernetzung und Kooperation: Zusammenarbeit von Erziehungs-, Bildungs- und Beratungseinrichtungen
  • Ganzheitlichkeit: Abstimmung von Betreuungs- und Bildungskonzepten

Erstellungsdatum: 22.10.2007, letzte Aktualisierung am 25.03.2013
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