Praxis vor Ort
Beispiel guter Praxis:
Werne – Familiennetz: Alles unter einem Dach
- Bezeichnung
- Laufzeit
- Träger
- Ansprechpartnerin
- Anlass / Hintergrund bei Beginn
- Ziele
- Zielgruppe
- Inhalte
- Beteiligte
- Kooperationskommune
Bezeichnung
Familiennetz Werne
Laufzeit
Fortlaufend, Modellphase zwei JahrePlanungsphase ab März 2007, Eröffnung August 2009
langfristig angelegt
Träger
Stadt Werne
Ansprechpartnerin
Elke KappenStadt Werne
Fachbereich Jugend und Familie
Bahnhofstr. 8
59368 Werne
Tel.: 02389 71-510
E-Mail: e.kappen(at)werne.de
Anlass / Hintergrund bei Beginn
Diskussion:Familienfreundliche Stadt Werne, in der Kleinstadt viele Angebote vor Ort, von denen die Familien oft keine oder nur unzureichende Kenntnis haben, Optimierung des Angebotes, Aufdeckung und Befriedigung von Bedarfen.
Herausforderung:
Familien wenden sich an die Kindertageseinrichtung, in die ihr Kind tatsächlich geht (nicht an jene, die Familienzentrum ist). Bei Problemen mit älteren Kindern suchen Eltern andere Beratungsmöglichkeiten, z. B. bei Pubertätskonflikten.
Kooperationspartner können aufgrund ihrer Kapazitäten in einer Stadt wie Werne nicht in allen Familienzentren bzw. Kindertageseinrichtungen Angebote vorhalten.
Umsetzung:
Auf Antrag der CDU mit breiter Zustimmung aller Parteien Bereitstellung von jeweils 75.000 € für die Haushaltsjahre 2007 und 2008 zur Einrichtung eines Modellprojektes mit der Option dieses fortzuschreiben.
Ziele
- Schaffung eines Familientreffpunktes (Abenteuerspielplatz und Cafe) und eines „Bürgerbüros“ über Angebote für Familien in Werne sowie Angebote von freien Trägern in diesem zentralen Haus
- Servicestelle für Familienzentren und Kindertageseinrichtungen (Koordination der Angebote und Organisation der Schließung von Bedarfslücken ).
Zielgruppe
Familien, Kinder, Jugendliche in Werne
Inhalte
Inhaltliche SchwerpunkteBEGEGNEN
Abenteuerspielplatz in zentraler Lage, (selbstorganisiertes) Cafe als Familientreffpunkt auch am Wochenende, Tageselterncafe, Cafe für Alleinerziehende im Gespräch, Feste und Veranstaltungen auch von Vereinen und Verbänden der Kinder- und Jugendarbeit.
BERATEN
Vermittlung von Informationen „rund um die Familien“, Kinder- und Jugendsprechstunde, Auskunft über in Werne vorhandene Einrichtungen, Ärzte und Therapeuten.
Verbesserung von Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch zusätzliche Angebote, umfassende Information über die Kindertageseinrichtungen und ihre Angebote in Werne sowie die Betreuungsmöglichkeiten an den Werner Schulen.
BEGLEITEN und HELFEN
niedrigschwelliger „Türöffner“ zur Vermittlung von konkreten Hilfsangeboten: Erziehungsberatungsstelle, Schwangerschafts(konflikt)beratung, Suchtberatung etc. sowie Hilfen nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz über das Jugendamt.
Bausteine des „Familiennetz Werne“
ZENTRALE ANLAUFSTELLE für alle Fragen rund um die Familie (nicht fokussiert auf Notsituationen und Entwicklungsprobleme). Informationen sollen u. a. zu folgenden Themen abgefragt werden: Kindertagesbetreuung (freie Kindertagesplätze, Tagesmütterangebote, Krabbelgruppen, Pekipgruppen, Kindergeld, Elternzeit, Freizeit- und Sportangebote, Bildungsangebote (Musikschule) usw.
SERVICESTELLE für alle Werner Familienzentren und Kindertageseinrichtungen unter einem Dach. Die Kindertageseinrichtungen haben einen Zugriff auf alle Informationen der Servicestelle. Sie organisiert die Abdeckung von Randzeiten und Notfallsituationen, vermittelt die Tagespflege, organisiert die Vernetzungsarbeit der Kindertageseinrichtungen.
TAGESBETREUUNG
- Tageselterncafe in Zusammenarbeit mit der Familienbildungsstätte.
- Anlaufstelle für Angebote der Werner Tagesmütter einschließlich Vermittlung von Qualifikationsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Familienbildungsstätte.
- Fortbildungsveranstaltungen von Erzieherinnen der Kindertageseinrichtungen für Familien als zentrales, übergreifendes Angebot.
- Organisation einer Ehrenamtsbörse, z. B. Paten, Leihgroßeltern usw.
- Organisation einer Notfallbetreuung mit dem Jugendamt und der Jugendhilfeplanung.
SPRECHSTUNDEN im Familiennetzwerk, um die zentrale Anlaufstelle zu etablieren:
- Kinder- und Jugendsprechstunden (Stadtjugendpflege, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Jugendzentren).
- Schulberatung (ggf. durch Beratungslehrer oder „eingekaufte“ Fachkräfte).
- Sprechstunden von Kooperationspartnern des Familiennetzwerkes (Familienbildungsstätte, Erziehungsberatungsstelle, Sozialdienst Katholischer Frauen, Schwangerenkonfliktberatung, Vereinsunterstützung von Familien mit behinderten Kindern).
PARTIZIPATION VON FAMILIEN
- Familienfest (1x jährlich)
- Familienthementag (1x jährlich)
- Familienbefragung (z.B. in Zusammenarbeit mit Elternräten der Kindertageseinrichtungen und Pflegschaften der Schulen)
Ständige Arbeitsgruppe sowohl von hauptamtlich Tätigen im Bereich „Familienarbeit“ in Werne als auch ehrenamtlicher Kräfte (z. B. Kirchengemeinden) mit dem Ziel, die Angebote der einzelnen Einrichtungen zu vernetzen, qualitativ zu erweitern, um Bedarfe von Familien in Absprache mit den Trägern frühzeitig abdecken zu können.
Beteiligte
Stadt Werne (Federführung: Fachbereich Jugend und Familie), alle am Ort handelnden freien Träger insbesondere ein großer freier Träger mit Sitz in Werne, Familien in Werne.
Kooperationskommune
Kreis Unna mit seinen Angeboten (z.B. Kreisgesundheitsamt, Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA).Weiterführende Informationen
- Erziehung, Bildung, Beratung Kinder brauchen nicht nur eine angemessene Versorgung und kindgerechte Lebensbedingungen. Für ihre Entwicklung sind darüber hinaus die Erfahrung von Sicherheit und emotionaler Zuwendung sowie von neuen Anregungen und von Autonomie wichtig. Hierfür sind zunächst die Familien zuständig. mehr
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie Frauen müssen sich in Deutschland noch oft zwischen Beruf und Familie entscheiden. 70% der Mütter, die zuhause bleiben, können sich gut vorstellen, erwerbstätig zu sein, wenn sie eine verlässliche bedarfsorientierte Kinderbetreuung zur Verfügung hätten. mehr
- Stadtentwicklung Städte und Gemeinden haben Familie als wichtigen Zukunftsfaktor erkannt. Wenn Familienfreundlichkeit kommunales Leitziel werden soll, ist eine nachhaltige und in allgemeine Stadtentwicklungskonzepte eingebundene kommunale Familienpolitik erforderlich. mehr
- Gesundheit Die Einflüsse der Familie auf die Gesundheit ihrer Mitglieder sind vielgestaltig. Dies beginnt bereits bei der Ernährung in der Familie, die sich auf Schwangerschaft, Geburt und die Entwicklung des heranwachsenden Kindes auswirkt. mehr
- Soziale Netzwerke Das "Netzwerk Familie" ist grundsätzlich komplexer geworden und reicht über die Grenzen des Haushalts hinaus. Dies schafft oftmals neue Möglichkeiten für gegenseitige Unterstützung. mehr
- Integration Nordrhein-Westfalen hat eine lange und lebendige Zuwanderungs- und Integrationsgeschichte. Etwa 4 Mio. Menschen mit einer Zuwanderungsgeschichte leben in unserem Land. Zuwanderung birgt Chancen und Risiken zugleich. Zuwanderung ohne Integration ist riskant für alle Beteiligten. Integration ist deshalb unverzichtbar. mehr