Praxis vor Ort
Beispiel guter Praxis:
Zentrum für Integration und Bildung (ZIB)
- Bezeichnung
- Laufzeit
- Träger
- Ansprechpartnerin
- Anlass/Hintergrund vor Beginn
- Ziele
- Zielgruppe
- Inhalte
- Beteiligte
- Einbindung/Vernetzung
Bezeichnung
ZIB - Zentrum für Integration und Bildung
Laufzeit
Seit Juli 2007
Träger
Kurbel – Katholisches Jugendwerk Oberhausen gGmbH
Ansprechpartnerin
Kenan UzunZIB - Zentrum für Integration und Bildung
Styrumer Straße 41
Tel.: 0208 9119040
Fax: 0208 9119038
E-Mail: zib(at)die-kurbel-oberhausen.de
Anlass/Hintergrund vor Beginn
Auf der Grundlage einer eigenen Befragung sowie des Datenmaterials des Familienberichtes, des Integrationsberichtes, des Schulentwicklungsberichtes und statistischen Materials des städtischen Bereichs für Statistik und Wahlen hat das Projekt-TeamCity im Oktober 2006 eine Beschreibung der sozialen Situation im Sozialraum Altstadt-Süd vorgenommen. Darin treten unter anderem folgende Aspekte besonders hervor:- hoher Anteil an Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus unterschiedlichsten Herkunftsländern (Schwarzafrika, Nordafrika, „Rest-Jugoslawien“, Kosovo etc.);
- wenig Begegnung und Kommunikation zwischen diesen Gruppen („soziale Distanz“);
- überproportional viele Alleinerziehende, Arbeitslose und Empfänger/-innen von Transfereinkommen;
- sehr niedriges Bildungsniveau bei vielen Familien;
- verbreitete Sprachdefizite bei Kindern und Eltern;
- wenig Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche;
- zahlreiche informelle Jugendtreffs („auf der Straße“);
- frühere und schnellere Kriminalisierung bei Kindern und Jugendlichen;
- Überschuldung bei Jugendlichen und Familien;
- schwierige Wohnverhältnisse / viele externe Vermieter;
- wenig Fluktuation über die Stadtteilgrenzen hinweg;
- viele leer stehende Gewerbeflächen und. – gebäude (z.B. auf der Marktstraße).
Ziele
- Schaffung von interkulturellen Begegnungsmöglichkeiten in geschützten und moderierten Räumen;
- Schaffung niederschwelliger, zielgruppenorientierter Bildungs- und Beratungsangebote vor Ort;
- Initiierung konkreter aktivierender Projekte für die Wohnbevölkerung zur Steigerung der Identifikation mit dem eigenen Stadtteil;
- Verbesserung der Freizeitmöglichkeiten im Stadtteil (vor allem für Menschen mit geringem Einkommen);
- ziel- und praxisorientierte Vernetzung der sozialen Akteure im Stadtteil (Kindertageseinrichtungen, Schulen, Schulsozialarbeit, Kirchengemeinden etc.).
Zielgruppe
Die Wohnbevölkerung des Stadtteils (mit und ohne Zuwanderungshintergrund) soll unmittelbare Ansprechpersonen in ihrem direkten Umfeld erleben, die auf sie zugehen, die ihnen zuhören, die offene Augen und Ohren für ihre Wünsche und Problemlagen haben, die mit ihnen an Veränderungen arbeiten und sich für ihre Interessen und Belange einsetzen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZIB sollen „Brücken bauen“ zwischen den Menschen unterschiedlichster Herkunft und Kulturen, aber auch zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern und den für sie tätigen sozialen Einrichtungen und Trägern.
Inhalte
Im ZIB werden verschiedene Angebote wie z.B. Jobbörsen, Sprachkurse, Feiern traditioneller Feste der Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils durchgeführt und koordiniert.Darüber hinaus sind die Angebote der Stadtteilarbeit in enger Kooperation und Absprache mit unterschiedlichsten Trägern und Akteuren in den jeweiligen Bereichen zu planen und durchzuführen (z.B. Schuldnerberatung, Jugendgerichtshilfe, Schulsozialarbeit, Erziehungsberatung etc.).
Aktuell werden im ZIB u.a. angeboten: Hausaufgabenbetreuung und Sprachförderung für Grundschulkinder, Sprachorientierungslehrgang für Jugendliche, Spielgruppe für Eltern mit Kindern ab 3 Jahren, Kochgruppe für Eltern und Kinder, Integrationskurse für Erwachsene, offene Sprechstunden, Hilfen beim Umgang mit Behörden.
Beteiligte
Diakonisches Werk, Jugendmigrationsdienst Oberhausen.
Einbindung/Vernetzung
Zusammenarbeit mit Projekt-TeamCity, Stadtmarketing, kommunalen Behörden, Kindertagesstätten, Schulen (Schulsozialarbeit) und anderen Trägern.Weiterführende Informationen
- Erziehung, Bildung, Beratung Kinder brauchen nicht nur eine angemessene Versorgung und kindgerechte Lebensbedingungen. Für ihre Entwicklung sind darüber hinaus die Erfahrung von Sicherheit und emotionaler Zuwendung sowie von neuen Anregungen und von Autonomie wichtig. Hierfür sind zunächst die Familien zuständig. mehr
- Soziale Netzwerke Das "Netzwerk Familie" ist grundsätzlich komplexer geworden und reicht über die Grenzen des Haushalts hinaus. Dies schafft oftmals neue Möglichkeiten für gegenseitige Unterstützung. mehr
- Integration Nordrhein-Westfalen hat eine lange und lebendige Zuwanderungs- und Integrationsgeschichte. Etwa 4 Mio. Menschen mit einer Zuwanderungsgeschichte leben in unserem Land. Zuwanderung birgt Chancen und Risiken zugleich. Zuwanderung ohne Integration ist riskant für alle Beteiligten. Integration ist deshalb unverzichtbar. mehr
Medienliste
- Sozialraumgespräche Oberhausen 2007 – Dokumentation (PDF, 6.15MB)
Die Ergebnisse der Sozialraumgespräche 2007 zeichnen ein differenziertes Bild der sechs Sozialräume innerhalb der Stadt Oberhausen. Broschüre der Stadt Oberhausen, 2008