Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen

Praxis vor Ort

Beispiel guter Praxis:
Kreis Lippe: FamilienBetreuung Lippe (FABEL)

FABEL ist ein gemeinsames Projekt von Unternehmen, Institutionen und Kommunen in Lippe, das sich für die Familienfreundlichkeit in der Region einsetzt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen werden durch persönliche Beratung rund um das Thema „Familie“ unterstützt und begleitet.

 

Bezeichnung

FABEL – FamilienBetreuung Lippe

 

Laufzeit

Seit 2009

 

Träger

Initiative „Verantwortungspartner für Lippe“

 

Anlass / Hintergrund

In der Region Lippe sahen sich die Unternehmen vor verschiedenen zentralen Herausforderungen: drohender Fachkräftemangel, die dringend notwendige Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die bessere Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Zudem machte sich der demografische Wandel allmählich bemerkbar. Aus diesem Grund schloss sich 2009 eine Arbeitsgruppe aus Unternehmen und Institutionen zusammen: die „Verantwortungspartner für Lippe“. Diese Initiative engagiert sich für verschiedene gesellschaftliche Themen, insbesondere in den Bereichen „Bildung – Beruf – Lebensqualität“ ist sie aktiv und fördert Projekte, Ideen und Kooperationen, um die Region voranzubringen und die Standortattraktivität zu verbessern.

Besonders im Fokus steht die Familienfreundlichkeit, die über die Grenzen der Region hinaus etabliert werden soll. Im Zentrum dieser Bemühungen steht das Projekt FABEL, die „FamilienBetreuung Lippe“.

 

Ziele

Familienunterstützende Angebote sind in der Region zwar vorhanden, eine schnelle und flexible Orientierung ist jedoch sowohl für Unternehmen als auch für Familien häufig schwierig. Hier setz FABEL an.

Arbeitnehmer in der Region sollen beraten werden und Dienstleistungen im Rahmen der Vereinbarkeit von Familie bzw. Pflege und Beruf werden vermittelt.
Unternehmen werden ebenfalls beraten. Sie setzen durch die Teilnahme ein Zeichen für ihre Zukunftsorientierung und zeigen, dass ihnen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtig ist.

 

Zielgruppen

  • Unternehmen in der Region
  • Beschäftige der beteiligten Unternehmen

 

Inhalte / Umsetzung vor Ort

Bereits etwa 70 Unternehmen engagieren sich gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung, der IHK Lippe und der GILDE Wirtschaftsförderung als „Verantwortungspartner für Lippe“ – im Projekt FABEL sind zurzeit 25 verschiedene Unternehmen beteiligt.

Für die Koordination des Projektes wurde eine Steuerungsgruppe eingerichtet. In dieser Gruppe beteiligen sich die lokale Wirtschaft, die IHK und der Kreis mit jeweils einem Vertreter. Die Vertreterin des Kreises, Sandra Stövesand, ist gleichzeitig auch für das operative Geschäft des FABEL-Service verantwortlich. Sie erhält bei ihrer Arbeit Unterstützung von Katrin Fasse, Vertreterin der Wirtschaft in der Steuerungsgruppe, und vom Team „Familienfreundlicher Kreis Lippe“ beim Kreis Lippe.

Beratung für Mitarbeiter …

Das Team des FABEL-Services berät die Mitarbeiter der Unternehmen in allen Fragen rund um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Kosten für diesen Service trägt das Unternehmen durch Mitgliedsbeiträge. Die Mitarbeiter, die den Service nutzen, übernehmen lediglich die anfallenden Kosten der vermittelten Leistungen.

Dieser Service kann zum Beispiel helfen, wenn Angestellte der Mitgliedsunternehmen kurzfristig eine qualifizierte Betreuung für Kinder oder Angehörige suchen, berufsbedingt eine Betreuung am Wochenende oder über Kita- und Schulzeiten hinaus benötigen oder einen Babysitter suchen. Auch wenn sie Beratung zu Betreuungsmöglichkeiten nach der Elternzeit benötigen, Fragen zur Pflege von Angehörigen haben oder aber neu in der Region zugezogen sind und sich über lokale Angebote rund um die Familie informieren möchten, ist der FABEL-Service der richtige Ansprechpartner. Im Dschungel der vielfältigen Angebote wird so eine schnelle Orientierung möglich.

… und Unternehmen


Doch nicht nur die Mitarbeiter, auch die Unternehmen selbst nehmen die Leistungen des FABEL-Service in Anspruch und lassen sich beraten, um neue Maßnahmen für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Unternehmen zu entwickeln oder vorhandene zu verbessern. „Zu Beginn der Zusammenarbeit steht immer eine Bestandsaufnahme. Wie ist die Situation? Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Diese Fragen werden mithilfe eines Kontrollbogens besprochen und ausgewertet“ so Sandra Stövesand, denn „viele Unternehmen wissen nicht unbedingt, was von ihren Mitarbeitern gewünscht wird.“ So sind heute nicht in erster Linie die Möglichkeiten der Kinderbetreuung gefragt, sondern zunehmend die der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf.

Durch Beratung und Begleitung der Mitarbeiter können wichtige Themen in das Unternehmen transportiert werden, die Unternehmen werden somit gestärkt. Besonders wichtig ist dabei, dass die Führungskräfte einbezogen werden, erklärt Sandra Stövesand. Nur so könne es gelingen, individuelle und kollektive Ebene zu verbinden und Lösungen zu finden.

 

Verstetigungsprozess

FABEL ist mittlerweile etabliert und institutionalisiert. Die Projektgruppe gibt es – wie die „Verantwortungspartner für Lippe“ – bereits seit über fünf Jahren. Die Unternehmen binden sich durch eine Mitgliedschaft mit Mitgliedsbeiträgen vertraglich an den FABEL-Service. Auf diesem Wege kann eine hohe Verbindlichkeit hergestellt werden.

FABEL wurde sowohl auf der Ebene der Kommunen als auch auf der Ebene der Unternehmen „von oben nach unten“ etabliert. Durch die Trägerschaft des Kreises kann eine intensive Vernetzung – beispielsweise mit freien Trägern von Kinderbetreuung – erfolgen, sodass mit dem Service ein breit gefächertes Spektrum an Angeboten und Leistungen bereitgehalten werden kann.

 

Einbindung / Vernetzung

FABEL ist durch die Initiative „Verantwortungspartner für Lippe“ mit ähnlichen Projekten vernetzt. Der Kreis ist über die Steuerungsgruppe der Initiative eingebunden.

 

Ansprechpartnerin

Sandra Stövesand
Diplom-Sozialarbeiterin
FABEL-Service
Tel.: 05231-627920

E-Mail: info(at)fabel-service.de

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