Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen

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Gescher – "Idee steht und fällt mit den Bürgern"

Der Stadtpark liegt ihm am Herzen. Ihn machte Christoph Thies auf einer Fortbildung an der Ruhr-Universität Bochum auch zu seinem persönlichen Thema. Den Lehrgang hat der Sozialamtsleiter zum Thema "Kommunales Management für Familien" erfolgreich abgeschlossen. Doch das Projekt Stadtpark geht weiter und steht vor spannenden Entwicklungen. Darüber sprach mit Christoph Thies unser Redaktionsmitglied Helene Wentker.

Herzlichen Glückwunsch zum neuen Titel "Familienmanager". Was ist das, und was macht ein solcher Manager?

Christoph Thies: Familien: Das ist eine riesengroße Querschnittsaufgabe, mit der viele Stellen befasst sind. Familienfreundlichkeit ist in allen Facetten des Alltags gefragt. Als Familienmanager verstehe ich mich als Bindeglied zwischen Familien und Stadt.

Was waren die Inhalte dieser Fortbildung?

Thies: Wir haben das Handwerkszeug bekommen, um Familienfreundlichkeit und Familienpolitik auf kommunaler Ebene zu verankern und zu verbessern.

Wie sieht das konkret aus?

Thies: In Gescher haben wir schon strategische Leitziele des Rates, der beispielsweise sagt: Die Lebensqualität für alle Altersgruppen soll verbessert, die Familien- und Seniorengerechtigkeit gefördert werden. Das muss mit Leben gefüllt werden. Attraktive Spielflächen und Generationentreffpunkte als eine Maßnahme sind denkbar.

Dies war Thema Ihrer Projektarbeit?

Thies: Genau. Jetzt sind interne Arbeitsgemeinschaften dabei, ein Spielgelände-Konzept voran zu treiben. Da denken wir nicht nur an Spielplätze, sondern - auch vor Gescher macht der demografische Wandel nicht halt - auch die ältere Generation soll Plätze zum Wohlfühlen vorfinden. Generationenpark ist hier ein Stichwort.

Was ist ein Generationenpark?

Thies: Ein Ort, der Angebote für alle Altersgruppen macht: Vom Sandkasten für die Kleinsten bis zur Boulebahn oder zu Seniorenbewegungsgeräten im Freien ist vieles denkbar. Es soll den Austausch der Generationen untereinander fördern. Ein solches Konzept schwebt uns für den Stadtpark vor, denn man braucht dafür große Flächen. Wenn wir ein Konzept entwickeln, soll nicht die Verwaltung die Vorgaben machen. Die Idee steht und fällt mit der Bürgerbeteiligung.

Was wünschen die Gescheraner? Welche Bedarfe melden sie an? Das sind entscheidende Fragen.

Wie wollen Sie das herausfinden?

Thies: Noch in diesem Jahr werden wir eine Bürgerbeteiligung durchführen und dazu öffentlich einladen. Auch haben wir aktive Gruppen oder Personen wie beispielsweise unsere Seniorenberater, die Streetworkerin, Jugendhäuser Vereine - die Politik nicht zu vergessen. All die und mehr wollen wir aktiv miteinbinden.

Wann soll, wenn es gelingt, ein solcher Generationenpark verwirklicht sein?

Thies: Er steht frühestens 2014. Aber beginnen wollen wir möglichst bald. Beispiele dafür gibt es etwa in Lengerich und Osnabrück. Die haben wir uns angeschaut. Man nimmt manche Anregung mit. In Lengerich zum Beispiel steht das Stadtmarketing und damit eine breite Bürgerschaft hinter dem Projekt.

Wie soll ein solcher Park finanziert werden?

Thies: Er kostet Geld, ohne Frage. Die Entscheidungen darüber liegen bei der Politik. Derzeit klären wir auch, ob es mögliche Fördertöpfe gibt. Eine weitere Frage wäre: Was können und wollen Bürger und Vereine einbringen? Ich denke da an Rosendahl, die ebenfalls einen Generationenpark planen; ein Projekt, das über Heimatverein und bürgerschaftliches Engagement läuft.

Wie wollen Sie einen solchen Park mit Leben füllen? Wie soll Kommunikation dort stattfinden?

Thies: Kindergärten, Schulen sollten dabei sein. Denkbar wären ja durchaus mal Aktionen wie ein Familienfest. Oder, falls man eine kleine Bühne errichten wollte, wären Lesungen oder Konzerte dort gelegentlich denkbar. Ein anderes Beispiel: Das Evangelische Gemeindezentrum liegt in unmittelbarer Nähe. Wie wäre es mal mit Konfirmandenunterricht im Park? Auch darüber kämen Besucher ins Gespräch. Aber nochmal: Nicht die Verwaltung will Vorgaben machen. Wir warten auf die Vorstellungen der Bürger.

Haben Sie als Familienmanager auch Erkenntnisse und Strategien für Ihre Familie daheim mitnehmen können?

Thies (Vater von zwei kleinen Kindern, lächelt): Es ging um das Thema: "Wie kann man passgenaue Familienpolitik vor Ort verwirklichen?", nicht um die Frage "Wie bringe ich meinen Kindern was bei?" Ich glaube, da sind wir zu Hause ganz gut aufgestellt."


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