Werkstattreihe
"Vernetzung in der Kreisverwaltung und in den Kreisen" (Wesel)
- Grundlegende Einführungen und fachspezifische Erläuterungen
- Vernetzung bietet vielfältige Chancen
- Hindernisse müssen bekannt sein, damit sie überwunden werden können
- Ansatzpunkte in der eigenen Verwaltung
Vor einem Jahr wünschten sich die Teilnehmenden des ersten Workshops zum Thema Kreis-Familienpolitik im Kreis Siegen-Wittgenstein eine Fortsetzung eines solchen speziellen Workshop-Angebotes. Diesem Wunsch kam das IQZ im Auftrag des nordrhein-westfälischen Familienministeriums am 20.11.2009 nach. Im Kreis Wesel diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus 12 nordrhein-westfälischen Kreisen das Thema Vernetzung in der Kreisverwaltung. Wegen der notwendigen Querschnittsorientierung bei der Familienpolitik waren auch sogenannte „fachfremde“ Verwaltungsbereiche eingeladen. Insgesamt sieben unterschiedliche Fachbereiche bzw. Ämter waren beim Workshop vertreten.
Vor allem an diejenigen, für die Familienpolitik nicht zur Kernaufgabe gehört, richteten sich grundlegende Ausführungen zur Landesinitiative „Familie kommt an. In Nordrhein-Westfalen“ sowie zu den Herausforderungen an eine Familienpolitik der Kreise, die durch Dr. Angelika Engelbert (Leiterin des IQZ) vorgestellt wurden. Falk Ebinger, Verwaltungswissenschaftler von der Ruhr-Universität Bochum, machte die Teilnehmenden mit den Vor- und Nachteilen unterschiedlicher Kooperations- und Vernetzungsmodelle in der Kommunalverwaltung bekannt. Das große Interesse der Teilnehmenden an diesem Thema zeigte sich auch in der anschließenden lebhaften Diskussion.Der Nachmittag war der gemeinsamen Arbeit gewidmet. Hier ging es vor allem darum, die Chancen einer stärkeren Vernetzung zusammenzutragen, Hindernisse für ihre Umsetzung auszuloten und vor allem konkrete Ansatzpunkte für eine stärkere Querschnittsorientierung in der eigenen Verwaltung und im eigenen Wirkungsbereich zu suchen.
Die Teilnehmenden machten sich auch Gedanken darüber, wo sie für sich selbst Möglichkeiten sehen, Vernetzung voran zu bringen. Die Vorschläge reichten vom „Bericht über den Workshop schreiben, der neugierig macht“ über „eigene Kontakte nutzen“ bis hin zur Initiierung von Mitarbeitergesprächen und der Einberufung eines Arbeitskreises „Familie“. Grundsätzlich sollte – so war die einhellige Meinung – Vorhandenes bekannter gemacht und in den Zusammenhang eines Strategiekonzeptes gestellt werden.
Abschließend äußerten sich die Beteiligten positiv über die gute Reflexion des Ist-Zustandes, über anregende und vielschichtige Diskussionen und eine souveräne und zielführende Moderation. Wunsch war, dass das Thema noch stärker in den unterschiedlichen Verwaltungsbereichen aufgegriffen wird. „Ich hätte mir gewünscht, dass aus unserem Haus mehr Leute gekommen wären", so das Statement einer Teilnehmerin.
Grundlegende Einführungen und fachspezifische Erläuterungen

- Gab Einblick in die Vor- und Nachteile von Kooperations- und Vernetzungsmodelle in der Verwaltung: Falk Ebinger von der Ruhr -Universität Bochum.
Vernetzung bietet vielfältige Chancen
Unter anderem wurden von den Teilnehmenden folgende Vorteile einer stärkeren Vernetzung unter den verschiedenen Abteilungen einer Kommunalverwaltung genannt:- Für Familien verringert sich die Zahl der Ansprechpersonen.
- Themen können ganzheitlich bearbeitet werden.
- Man gewinnt einen erweiterten Blickwinkel, neue Wege werden sichtbar, kreative Lösungen sind eher möglich.
- Die Wirksamkeit von Maßnahmen wird erhöht.
- Ein verbesserter Ressourceneinsatz ist möglich.
- Synergetische Effekte können genutzt werden.
- Die Kommunikation unter den Mitarbeitenden wird verbessert.
Hindernisse müssen bekannt sein, damit sie überwunden werden können
Hindernisse und Schwierigkeiten wurden unter anderem im erforderlichen Aufwand, in der mit Querschnittsorientierung verbundenen Infragestellung von Strukturen und Machtverhältnisseen, in einer fehlenden grundsätzlichen Positionierung der Kreise in Bezug auf das Thema Familienpolitik, fehlender Offenheit auf der Führungsebene, Zielkonflikten oder mangelnden gegenseitigen Informationen gesehen.
Ansatzpunkte in der eigenen Verwaltung
Bei der Frage nach den wichtigsten Schritten, die in der eigenen Verwaltung zu gehen sind, wurden zum Beispiel folgende Ansatzpunkte genannt:- Strukturen schaffen.
- Informationsfluss und Transparenz verbessern.
- Datenlage verbessern.
- Interne Beteiligung ermöglichen.
- Alle Produkte auf Familienfreundlichkeit überprüfen.
- Positionieren der Verwaltungsspitze für das Thema.
- Ziele definieren und Prioritäten setzen.
- Personalressourcen für die Vernetzung schaffen.
Die Teilnehmenden machten sich auch Gedanken darüber, wo sie für sich selbst Möglichkeiten sehen, Vernetzung voran zu bringen. Die Vorschläge reichten vom „Bericht über den Workshop schreiben, der neugierig macht“ über „eigene Kontakte nutzen“ bis hin zur Initiierung von Mitarbeitergesprächen und der Einberufung eines Arbeitskreises „Familie“. Grundsätzlich sollte – so war die einhellige Meinung – Vorhandenes bekannter gemacht und in den Zusammenhang eines Strategiekonzeptes gestellt werden.
Abschließend äußerten sich die Beteiligten positiv über die gute Reflexion des Ist-Zustandes, über anregende und vielschichtige Diskussionen und eine souveräne und zielführende Moderation. Wunsch war, dass das Thema noch stärker in den unterschiedlichen Verwaltungsbereichen aufgegriffen wird. „Ich hätte mir gewünscht, dass aus unserem Haus mehr Leute gekommen wären", so das Statement einer Teilnehmerin.
Weiterführende Informationen
- Strategische Ausrichtung der Kommunalverwaltung Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, eine ressortübergreifende Kooperation in der Verwaltung institutionell zu stärken. Je nach zugrunde liegendem Modell verfügen die mit kommunaler Familienpolitik befassten Beschäftigten der Verwaltung über unterschiedlich viel Informationen, Entscheidungskompetenzen und Durchsetzungskraft. mehr