Fachkongress 2009
Ideenmarkt
- Themeninsel: Angebotsstrukturen und Qualitätssicherung
- Themeninsel: Information und Marketingstrategien
- Themeninsel: Lokale Koordinierung
Themeninsel: Angebotsstrukturen und Qualitätssicherung
Diesem Schwerpunkt wurden Projekte zugeordnet, die selbst Dienstleistungen im Haushalt anbieten. Diese Projekte setzen zum Beispiel an Herausforderungen des Arbeitsmarktes an, verfolgen das Ziel der Wiedereingliederung von Frauen in den Arbeitsmarkt oder streben eine allgemeine Verbesserung der Beschäftigungschancen schwer vermittelbarer Arbeitsloser an.
Die Qualität der angebotenen Leistungen, häufig eine explizite Selbstverpflichtung zur Einhaltung von Qualitätsstandards, ist den Projekten ebenfalls besonders wichtig. Die Verbraucherzentrale NRW hat mit ihrem Projekt "Haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in NRW" Qualitätskriterien und ein Verfahren zur Selbstverpflichtung entwickelt.
Alle neun Projekte, die in diesem Bereich arbeiten, haben ihr eigenes Profil und kombinieren die genannten Strukturen und Besonderheiten auf ihre Weise. Bemerkenswert ist dabei vor allem die Vielfalt an unterschiedlichen Trägerschaften für diese Projekte: Neben Wohlfahrtsvereinen wie beim Projekt "Glanzleistung" aus Langenfeld sind eingetragene Vereine wie etwa bei den "Haushaltsdiensten Gelsenkirchen" oder bei der Dienstleistungsagentur "Pro-Fix" aus Recklinghausen als Träger zuständig. Es gibt sowohl eine GmbH wie bei "CASA BLANKA – Servicepartner für Zuhause, Dienstleistungspool" in Düsseldorf als auch gemeinnützige GmbHs wie der "Dienstleistungspool für haushaltsnahe Dienstleistungen" im mittleren Ruhrgebiet oder "Picco Bella gGmbH", ein bereits seit mehr als 15 Jahren bestehendes Qualifizierungs- und Dienstleistungsunternehmen in Aachen. Träger von "FAC’Tmobil Service für Familien, Senioren und Hauswirtschaft" aus Münster ist eine Stiftung, und das Projekt "Familie im Nachbarschaftsheim" aus Wuppertal ist als Genossenschaft organisiert.
Themeninsel: Information und Marketingstrategien
Zu diesem Schwerpunktthema sind sechs Projekte zu finden, die vor allem Informationen über Bedarfe und über Leistungen zur Verfügung stellen bzw. Konzepte zur Vermarktung der Dienstleistungen entwickelt haben. Ihr gemeinsames Ziel ist es vor allem, Übersichtlichkeit in einem unübersichtlichen Markt zu schaffen und gleichzeitig das Thema stärker in die Öffentlichkeit zu tragen.Dabei geht es zum Beispiel um Informationen und um ein nachhaltiges Unterstützungsangebot für potentielle Arbeitgebende in Privathaushalten etwa zu Fragen des Bedarfs oder der Finanzierung, wie sie von der "Beratungsstelle Arbeitgebende Privathaushalt" in Münster angeboten werden.

Im Ennepe-Ruhr-Kreis wurde ein Pilotbericht zum Thema "Belastbare Pionierinnen gesucht. Befragung zu Beschäftigungschancen für Frauen" erstellt, in dem es um vorhandene Bedarfe und um die Sicht der beteiligten Akteurinnen im Bereich der haushaltsnahen Dienstleistungen geht. Dieses Projekt hat zum Beispiel einen frauenpolitischen Schwerpunkt.
Durch die Unterstützungsangebote und Marketingstrategien der "Initiative Haushaltsdienstleistungen der IHK Nord Westfalen" wird die Entwicklung der Branche Haushaltsdienstleistungen gefördert, und mit der "Entwicklung eines (Pilot)Clusters ‚Consumer Facility Management’" sollen im Regierungsbezirk Münster unter anderem eine strategische Basis geschaffen sowie Kommunikations- und Marketingmaßnahmen durchgeführt werden.
Themeninsel: Lokale Koordinierung
Die hier versammelten acht Projekte wollen vor allem unterschiedliche Formen von Leistungen/Hilfen sowie Angebot und Nachfrage zusammen bringen. Im weitesten Sinne kann man diese Projekte mit dem Begriff "Serviceagentur" beschreiben. Als zentrale Anlauf- und Kontaktstelle arbeitet etwa das Projekt "Familien-GPS – GenderPersonalService zur Unterstützung von Familien" in Herzogenrath, das eigene Serviceangebote sowie Informationen zu weiteren Unterstützungsleistungen bereit hält. Die "Serviceagentur für Familien und Eltern – SAFE" stellt in Witten-Annen Hilfestellung und Beratung für individuelle Lösungen zur Verfügung, und das "HANAH-Servicebüro" in Lennestadt koordiniert Angebot und Nachfrage und ist gleichzeitig Kontaktstelle für bürgerschaftliches Engagement.Die besondere Situation im ländlichen Raum berücksichtigt das Projekt "DORV – Dienstleistungen und Ortsnahe Rundum Versorgung" in Jülich-Barmen. Entstanden aus Bürgerengagement bietet es nicht nur haushaltsnahe Dienstleistungen, sondern unter anderem auch Nahversorgung (Lebensmittel), Räumlichkeiten für eine Sozial-Service-Station und ein Freiwilligenzentrum.

Der "ElternService AWO – Familie und Beruf miteinander verbinden" mit Sitz in Bielefeld vermittelt für Unternehmen und Behörden bundesweit individuelle und flexible Lösungen für Kinderbetreuung sowie für Familien- und Pflegedienstleistungen.
Eine Stärkung der sozialen Netzwerke und Dienstleistungen auch für weniger finanzkräftige Familien haben zwei weitere Projekte mit im Blick. Der "Tauschring Bickern/Unser Fritz" in Herne koordiniert "bargeldlose" Dienstleistungen seiner Mitglieder im Stadtteil und das "Mütterzentrum Familienbande" in Kamen sieht sich als Informationsdrehscheibe für Familien und Professionelle und vermittelt neben anderen Angeboten auch Dienstleistungen von Müttern für Mütter.
Medienliste
- Tabelle der Projekte des Ideenmarktes (PDF, 91 KB)
Das Dokument bietet eine tabellarische Übersicht über die Projekte, die sich beim Ideenmarkt des Fachkongresses "Worauf Familien sich verlassen können – Dienstleistungen für den Haushalt" präsentieren, 2009