Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen

Fachkongress 2009

Ideenmarkt

Ideenmarkt Fachkongress 2009
Im Ideenmarkt finden sich 23 Projekte. Die meisten wurden oder werden mit öffentlichen Mitteln des Landes und der Kommunen gefördert. In vielen Projekten sind die Kommunen auch direkt beteiligt: zum Beispiel als Initiatoren oder Kooperationspartner. Drei inhaltliche Schwerpunkte gliedern den Ideenmarkt.

 

Themeninsel: Angebotsstrukturen und Qualitätssicherung

Diesem Schwerpunkt wurden Projekte zugeordnet, die selbst Dienstleistungen im Haushalt anbieten. Diese Projekte setzen zum Beispiel an Herausforderungen des Arbeitsmarktes an, verfolgen das Ziel der Wiedereingliederung von Frauen in den Arbeitsmarkt oder streben eine allgemeine Verbesserung der Beschäftigungschancen schwer vermittelbarer Arbeitsloser an.
Drei Projektvertreterinnen stehen vor einem Stand der Themeninsel Angebotsstrukturen und Qualität
Sie bieten insgesamt ein breites Spektrum an konkreten Dienstleistungen für die Bewältigung des Alltags, das zum Beispiel Reinigungstätigkeiten, Wäschepflege, Gartenarbeiten, Kinderbetreuung oder Hilfen für ältere Menschen einschließt. Besonderes Gewicht hat in diesem Zusammenhang die Qualifizierung der Beschäftigten. Eine notwendige Voraussetzung für die von vielen Projekten angestrebte Schaffung sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze ist die Bündelung der nachgefragten Dienstleistungen. Damit die Angebote der Nachfrage entsprechen und sich ein Dienstleistungsangebot für alle entwickeln kann, zeichnet die meisten Projekte ein breites Spektrum an Kooperationen aus.

Die Qualität der angebotenen Leistungen, häufig eine explizite Selbstverpflichtung zur Einhaltung von Qualitätsstandards, ist den Projekten ebenfalls besonders wichtig. Die Verbraucherzentrale NRW hat mit ihrem Projekt "Haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in NRW" Qualitätskriterien und ein Verfahren zur Selbstverpflichtung entwickelt.

Alle neun Projekte, die in diesem Bereich arbeiten, haben ihr eigenes Profil und kombinieren die genannten Strukturen und Besonderheiten auf ihre Weise. Bemerkenswert ist dabei vor allem die Vielfalt an unterschiedlichen Trägerschaften für diese Projekte: Neben Wohlfahrtsvereinen wie beim Projekt "Glanzleistung" aus Langenfeld sind eingetragene Vereine wie etwa bei den "Haushaltsdiensten Gelsenkirchen" oder bei der Dienstleistungsagentur "Pro-Fix" aus Recklinghausen als Träger zuständig. Es gibt sowohl eine GmbH wie bei "CASA BLANKA – Servicepartner für Zuhause, Dienstleistungspool" in Düsseldorf als auch gemeinnützige GmbHs wie der "Dienstleistungspool für haushaltsnahe Dienstleistungen" im mittleren Ruhrgebiet oder "Picco Bella gGmbH", ein bereits seit mehr als 15 Jahren bestehendes Qualifizierungs- und Dienstleistungsunternehmen in Aachen. Träger von "FAC’Tmobil Service für Familien, Senioren und Hauswirtschaft" aus Münster ist eine Stiftung, und das Projekt "Familie im Nachbarschaftsheim" aus Wuppertal ist als Genossenschaft organisiert.

 

Themeninsel: Information und Marketingstrategien

Zu diesem Schwerpunktthema sind sechs Projekte zu finden, die vor allem Informationen über Bedarfe und über Leistungen zur Verfügung stellen bzw. Konzepte zur Vermarktung der Dienstleistungen entwickelt haben. Ihr gemeinsames Ziel ist es vor allem, Übersichtlichkeit in einem unübersichtlichen Markt zu schaffen und gleichzeitig das Thema stärker in die Öffentlichkeit zu tragen.

Dabei geht es zum Beispiel um Informationen und um ein nachhaltiges Unterstützungsangebot für potentielle Arbeitgebende in Privathaushalten etwa zu Fragen des Bedarfs oder der Finanzierung, wie sie von der "Beratungsstelle Arbeitgebende Privathaushalt" in Münster angeboten werden.

Drei Projektverantwortliche stehen vor einer Informationswand der Themeninsel Information und Marketingstrategien
Die Broschüre "Haushaltsnahe Dienstleistungen / Alltagsassistenz für Senioren", die vier Kommunen (Solingen, Wuppertal, Remscheid und der Kreis Mettmann) gemeinsam erarbeitet haben, stellt allgemeine Informationen zum Thema sowie Angaben zu Anbietern haushaltsnaher Dienstleistungen in der Region zur Verfügung, und in Raesfeld bietet die "Familienjobbörse" einen webbasierten Kleinanzeigenmarkt .

Im Ennepe-Ruhr-Kreis wurde ein Pilotbericht zum Thema "Belastbare Pionierinnen gesucht. Befragung zu Beschäftigungschancen für Frauen" erstellt, in dem es um vorhandene Bedarfe und um die Sicht der beteiligten Akteurinnen im Bereich der haushaltsnahen Dienstleistungen geht. Dieses Projekt hat zum Beispiel einen frauenpolitischen Schwerpunkt.

Durch die Unterstützungsangebote und Marketingstrategien der "Initiative Haushaltsdienstleistungen der IHK Nord Westfalen" wird die Entwicklung der Branche Haushaltsdienstleistungen gefördert, und mit der "Entwicklung eines (Pilot)Clusters ‚Consumer Facility Management’" sollen im Regierungsbezirk Münster unter anderem eine strategische Basis geschaffen sowie Kommunikations- und Marketingmaßnahmen durchgeführt werden.

 

Themeninsel: Lokale Koordinierung

Die hier versammelten acht Projekte wollen vor allem unterschiedliche Formen von Leistungen/Hilfen sowie Angebot und Nachfrage zusammen bringen. Im weitesten Sinne kann man diese Projekte mit dem Begriff "Serviceagentur" beschreiben. Als zentrale Anlauf- und Kontaktstelle arbeitet etwa das Projekt "Familien-GPS – GenderPersonalService zur Unterstützung von Familien" in Herzogenrath, das eigene Serviceangebote sowie Informationen zu weiteren Unterstützungsleistungen bereit hält. Die "Serviceagentur für Familien und Eltern – SAFE" stellt in Witten-Annen Hilfestellung und Beratung für individuelle Lösungen zur Verfügung, und das "HANAH-Servicebüro" in Lennestadt koordiniert Angebot und Nachfrage und ist gleichzeitig Kontaktstelle für bürgerschaftliches Engagement.

Die besondere Situation im ländlichen Raum berücksichtigt das Projekt "DORV – Dienstleistungen und Ortsnahe Rundum Versorgung" in Jülich-Barmen. Entstanden aus Bürgerengagement bietet es nicht nur haushaltsnahe Dienstleistungen, sondern unter anderem auch Nahversorgung (Lebensmittel), Räumlichkeiten für eine Sozial-Service-Station und ein Freiwilligenzentrum.

Zwei Projektverantwortliche stehen vor Informationstafeln der Themeninsel Lokale Koordinierung
Über ein Internetportal ermöglicht die im Rahmen eines lokalen Bündnisses für Familien eingerichtete "PukBörse" auf der Insel Rügen Unterstützung für Anbietende und für Nachfragende, indem sich Dienstleistende mit näheren Angaben zu ihren Profilen und mit Kontaktdaten dort vorstellen können.

Der "ElternService AWO – Familie und Beruf miteinander verbinden" mit Sitz in Bielefeld vermittelt für Unternehmen und Behörden bundesweit individuelle und flexible Lösungen für Kinderbetreuung sowie für Familien- und Pflegedienstleistungen.

Eine Stärkung der sozialen Netzwerke und Dienstleistungen auch für weniger finanzkräftige Familien haben zwei weitere Projekte mit im Blick. Der "Tauschring Bickern/Unser Fritz" in Herne koordiniert "bargeldlose" Dienstleistungen seiner Mitglieder im Stadtteil und das "Mütterzentrum Familienbande" in Kamen sieht sich als Informationsdrehscheibe für Familien und Professionelle und vermittelt neben anderen Angeboten auch Dienstleistungen von Müttern für Mütter.

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