Praxis vor Ort
Beispiel guter Praxis:
Das Aachener Bündnis für Familie
Bezeichnung
Aachener Bündnis für Familie
Laufzeit
Seit Mai 2005
Träger
Stadt Aachen
Ansprechpartner
Heinz ZohrenFachbereich Kinder, Jugend und Schule
Mozartstraße 2-10
Zimmer 103
52058 Aachen
Tel.: 0241 43245-103
Fax: 0241 43245-991
E-Mail: heinz.zohren(at)mail.aachen.de
Anlass / Hintergrund vor Beginn
"Für ein zukunftsfähiges Aachen wollen wir die Situation von Familien in den Mittelpunkt unseres Interesses und Handelns stellen und die Lebensbedingungen von Familien stetig verbessern. Wir wollen ein gesellschaftliches Klima schaffen, das Familien stärkt. Familien sollen sich in Aachen wohl fühlen. Sie sollen gerne nach Aachen ziehen, gerne hier bleiben. Junge Menschen wollen wir dazu bewegen, hier eine Familie zu gründen. Auch für die Wirtschaft ist ein solches Klima förderlich. Eine familienfreundliche Politik verhindert z.B. den Wegzug junger Fachkräfte und ihrer Familien in andere Wirtschaftsräume. Den Menschen zu helfen, ihre Kompetenzen in Unternehmen unseres Wirtschaftsraums zu verwirklichen und gleichzeitig ein erfülltes Familienleben zu führen, muss eines der familienpolitischen Ziele Aachens sein. Um dies zu erreichen, wollen wir alle gesellschaftlichen Kräfte bündeln."
Inhalte

JutE (Jugend trifft Erfahrung)
Das Projekt war zunächst auf drei Jahre angelegt und startete am 01.07.08. Nachdem die dreijährige Förderung durch die Aktion Mensch ausgelaufen ist, wird das Projekt seitdem mit Unterstützung der Stadt Aachen von den Trägern fortgeführt. Das Bildungsmentorennetzwerk Aachen JutE - Jugend trifft Erfahrung wurde im Bündnis für Familie in der Arbeitsgruppe "Jung und Alt - für und miteinander" entwickelt. Beteiligt waren der Fachbereich Kinder, Jugend und Schule, die Leitstelle "Älter werden in Aachen", die Volkshochschule Aachen, der Verein zur Förderung des Ehrenamtes von DRK und AWO sowie das Freiwilligenzentrum des Caritasverbandes. Bisher gibt es weder für Schulen, die Mentoren einsetzen wollen, noch für Personen, die sich für eine Mentorentätigkeit im Bildungsbereich interessieren, eine zentrale Anlaufstelle. Durch den Aufbau eines Bildungsmentorennetzwerkes zur individuellen, bedarfsgerechten Förderung und Unterstützung von Grundschulkindern (insbesondere bildungsbenachteiligter Kinder) durch ältere Menschen soll eine erfolgreiche Schullaufbahn der Kinder unterstützt werden. Das Projekt richtet sich an die Kinder der 42 Aachener Grundschulen und der sechs Förderschulen mit Primarzweig. Die Trägerschaft haben das Freiwilligenzentrum des Regionalen Caritasverbandes Aachen und der Verein zur Förderung des Ehrenamtes übernommen. Kooperationspartner sind das Bündnis für Familie, der Fachbereich Kinder, Jugend und Schule, die Leitstelle "Älter werden in Aachen", die Volkshochschule Aachen.
Aachener Familienservice (Projektstart 01.01.2009)
Familiengründer sind Existenzgründer! Für Unternehmen und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entwickelt der Aachener Familienservice maßgeschneiderte Angebote und bietet diese nachfrageorientiert verlässlich an, wie z.B.
- Samstag/Sonntag/Feiertag/Randzeitenbetreuung
- Ferienbetreuung von Schülern und Schülerinnen
- Kurzzeitbetreuung
- Suchtberatung
- Haushaltsnahe Dienstleistungen
- Familienberatung für ansiedlungswillige Unternehmen
Partner:
- Fachbereich Kinder, Jugend und Schule – Bündnis für Familie
- Unternehmensverbände und Unternehmen
- Arbeitnehmervertretung
- Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände
- Servicebüros der Hochschulen und Verwaltungen
- Netzwerk für Wiedereinsteigerinnen
- Netzwerk Integration der Region Aachen
- Fachbereich Soziales und Auslandswesen
- Stabsstelle Integration
Wohnduo – Wohnen für Hilfe (Projektstart 01.06.07)
Ältere Menschen wohnen oft in großen Wohnungen oder Häusern, viele von ihnen sind alleinstehend. Sie wünschen sich eine kostengünstige Unterstützung bei der Verrichtung alltäglicher Arbeiten wie z.B.:
- Begleitung zu kulturellen Veranstaltungen
- Hilfe im Haushalt und bei der Gartenpflege
- Versorgung von Haustieren
- kleine Reparaturen und Renovierungsarbeiten
- rund um den PC
- Besorgungen
- Begleitung bei Behördengängen
- Fremdsprachen lernen/beibringen
- Sicherheit durch Präsenz im Haus
Als Faustregel gilt: 1 qm kostenfreie Unterkunft für 1 Std./Monat Hilfe.
Träger: Wohnheimverwaltung des Studentenwerks Aachen
Umsetzung der Kriterien für Familienfreundlichkeit im Städtebau
Der Rat der Stadt Aachen hat am 25.06.2003 einstimmig einen Kriterienkatalog mit den wesentlichen Anforderungen an einen kinder- und familienfreundlichen Städtebau beschlossen. Diese Kriterien sind bei allen städtebaulichen Planungen seitens der Verwaltung, aber auch durch externe Planungs- bzw. Ingenieurbüros zu überprüfen. Im März 2008 erfolgte eine Dienstanweisung, in der die zu prüfenden Kriterien konkretisiert und die Berichterstattung für jedes Projekt festgelegt wurde.
Anregungen für Bauherren und Architekten für hausnahe Kinderspielplätze
Für Bauherren und Architekten wurde eine Broschüre mit Tipps und Anregungen für hausnahe Kinderspielplätze erarbeiten. Sie stellt gute und schlechte Beispiele gegenüber, listet Gesetze und Satzungen auf und gibt Informationen und Inspirationen für Bauherren oder Architekten. Ziel ist es die Stadt insgesamt familienfreundlicher zu gestalten und so mehr kindgerechte Spielmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe zum Wohnort zu realisieren.
Tipps für entspanntes Familien-Shopping
Bereits im Jahr 2006 zeigten Untersuchungen, die die Stadt Aachen im Rahmen des "Bündnisses für Familie" durchgeführt hat, dass der Aachener Einzelhandel um die Bedürfnisse seiner Kundschaft, und hier speziell der Familien, weiß. Neben den allgemeinen Angeboten von Kundentoiletten wurden die familienspezifischen Angebote wie Wickelmöglichkeit, Spielecke und Kinderbetreuung sowie das Merkmal "Barrierefreier Zugang" nun noch einmal abgefragt.
Die Ergebnisse zu den aktuell vorhandenen Angeboten sind im neuen Serviceflyer "Was gibt’s wo? Tipps für entspanntes Familienshopping" zusammengetragen. Auf dem abgebildeten Stadtplan der Aachener Innenstadt erhält man schnell einen Überblick über die Lage der 104 teilnehmenden Geschäfte und in der nebenstehenden Liste die Informationen zu den konkreten Angeboten.
Studieren, Forschen und Lehren mit Kind
Für Studierende, Forschende und Lehrende wurde eine Onlinebroschüre erarbeitet. Sie enthält alle Informations- und Unterstützungsangebote der Stadt, des Landes, des Bundes, der Hochschulen und von Stiftungen, damit Studieren, Lehren und Forschen mit Kind gelingen kann.
Aachener Kinderrechtewochen 2009
Aus Anlass des 20-jährigen bestehens der UN-Kinderrechtskonvention schlossen sich unter dem Dach des Aachener Bündnisses über 40 Institutionen zu einer Veranstaltergemeinschaft zusammen und haben in der Zeit vom 06.09.2009 bis zum 20.11.2009 die Aachener Kinderrechtewochen zum Thema "Kinder haben Rechte" durchgeführt. Die Vernetzung vieler Organisationen und Personen zum Thema Kinderrechte konnte erreicht werden. Kinder und ihre Rechte standen im Mittelpunkt zahlreicher Veranstaltungen und haben Kinderrechte so zum Stadtgespräch gemacht.
Die Kinderrechte werden auch weiterhin die grundlegende Richtschnur des Handelns zum Wohl der Kinder in Aachen darstellen. So wurden zum Beispiel auf drei roten Wänden im Treppenhaus des städtischen Verwaltungsgebäudes, in dem die Fachbereiche Kultur, Sport, sowie Kinder, Jugend und Schule untergebracht sind, die zehn wichtigsten Kinderrechte dauerhaft auf die Wand geschrieben und sind damit für alle unübersehbar.
Marketingkampagnen (u.a.)
- Meine Mama arbeitet gern – meine Tagesmutter auch – 400 Betreuungsplätze bei Tageseltern
- "Jeden Cent wert – Familienfreundliche Arbeitsplätze!"
- "Verkehr beruhigt – Eltern auch"
- "Auch nachmittags in guten Händen"
- "Prädikat Familienfreundlich"
- "Beitragsfreies Kinderjahr" Jeder mit dabei. Ein Jahr beitragsfrei. Für alle Kids zwischen drei und vier.
Mehr zum Aachener Bündnis für Familie
- Themeninsel "Familiengerechtes Umfeld" Das Bündnis präsentierte sich auf dem Ideenforum beim Fachkongress "Chancen für Familien - Zukunft für Kommunen" am 24. November 2008 in der Messe Essen und hatte dort eine große Resonanz. mehr
Info-Broschüren zum Thema
- Aachener Bündnis für Familie (4,89 MB)
Die Broschüre stellt das Aachener Bündnis für Familie umfassend vor, 2010 - Familienfreundliche Stadtplanung (PDF, 506 KB)
In der Broschüre der Stadt Aachen werden Kriterien für Familienfreundlichkeit im Städtebau vorgestellt, 2010. - Kinder in Aachen - Immer 1. Liga (PDF, 1.88 MB)
Die Broschüre stellt die Kinder- und Familienfreundlichkeit der Stadt Aachen in seiner Vielfalt vor. - Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung (PDF, 790 KB)
Broschüre der Stadt Aachen mit individuellen Lösungen für die betrieblich unterstütze Kinderbetreuung. - Hausnahe Kinderspielplätze (PDF, 2.87 MB)
Tipps und Informationen für Bauherren und Architekten zu Hausnahen Kinderspielplätzen. - Onlinebroschüre Studieren, Forschen, Lehren mit Kind
Posterkarte zur Onlinebroschüre "Studieren, Forschen, Lehren mit Kind" der Stadt Aaachen. - Prädikat Familienfreundlich
Plakat zur Auszeichnung "Prädikat Familienfreundlich", welche von der Stadt Aachen vergeben wird. - Richtlinien Prädikat Familienfreundlich (PDF, 187 KB)
Richtlinien für die Vergabe der Auszeichnung "Prädikat Familienfreundlich".
Weiterführende Informationen
- Erziehung, Bildung, Beratung Kinder brauchen nicht nur eine angemessene Versorgung und kindgerechte Lebensbedingungen. Für ihre Entwicklung sind darüber hinaus die Erfahrung von Sicherheit und emotionaler Zuwendung sowie von neuen Anregungen und von Autonomie wichtig. Hierfür sind zunächst die Familien zuständig. mehr
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie Frauen müssen sich in Deutschland noch oft zwischen Beruf und Familie entscheiden. 70% der Mütter, die zuhause bleiben, können sich gut vorstellen, erwerbstätig zu sein, wenn sie eine verlässliche bedarfsorientierte Kinderbetreuung zur Verfügung hätten. mehr
- Ökonomische Situation Die ökonomische Situation von Familien wird maßgeblich durch ihr Haushaltseinkommen bestimmt. Mangel an Einkommen bzw. Einkommensarmut ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für soziale Benachteiligungen und soziale Ausgrenzung von Familien, besonders aber von Kindern. Die finanzielle Situation der Familien bestimmt die sozialen Teilhabechancen der Familienmitglieder beispielsweise im Bildungs- und Gesundheitsbereich. mehr
- Stadtentwicklung Städte und Gemeinden haben Familie als wichtigen Zukunftsfaktor erkannt. Wenn Familienfreundlichkeit kommunales Leitziel werden soll, ist eine nachhaltige und in allgemeine Stadtentwicklungskonzepte eingebundene kommunale Familienpolitik erforderlich. mehr
- Generationenbeziehungen Geburtenrückgang und gestiegene Lebenserwartung haben dazu beigetragen, dass sich die verwandtschaftlichen Strukturen geändert haben und noch weiter verändern werden. Die gemeinsame Lebensspanne von Eltern und Kindern, aber auch von Enkelkindern und Großeltern hat sich verlängert. Die Möglichkeiten für Drei- oder sogar Vier- Generationenbeziehungen, die früher aufgrund der geringen Lebenserwartung eher selten waren, haben deutlich zugenommen. mehr